Ein kalter Oktobertag in Hamburg 1938. Die siebenjährige Anna ist von der Schule nicht nach Hause gekommen. Die Freundinnen wissen von nichts. Die Lehrerin sagt: „Anna? - Die war heute gar nicht in der Schule!“ Draußen ist es längst dunkel. Alle Polizeistreifen sind alarmiert. Der Reichssender Hamburg bringt stündliche Suchmeldungen. Kommissar Berger versucht, die Mutter zu beruhigen, aber er befürchtet das Schlimmste. Bereits vor vier Jahren ist ein Kind verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Der Anfang einer Serie? Was nur die Polizei weiß: Ein Unbekannter schreibt seit Jahren anonyme Briefe an junge Mädchen: „In deinem schönen Leibe … locken die Eingeweide …“ Handelt es sich nur um groben Unfug, oder hat sich der Verfasser womöglich daran gemacht, seine Mordfantasien in die Wirklichkeit umzusetzen?
Deutschland 1938 - die Weltwirtschaftskrise scheint überwunden. Überall geht es aufwärts. Wirtschaftlich und politisch. Der Anschluss Österreichs, der Anschluss des Sudetenlandes. Die Kriminalität sinkt; die Polizei träumt von einer Volksgemeinschaft ohne Verbrecher. Kindesentführung oder gar Kindesmord passen nicht in das Bild dieser idealen Gesellschaft. Das verschwundene Mädchen muss gefunden werden, der Fall muss aufgeklärt werden - um jeden Preis.
Auch der dritte Fall für Kommissar Berger beruht auf einer wahren Begebenheit.