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Nachgefragt bei Ralf Kramp

Anlässlich seines neuen Eifel-Krimi „Totholz gab Ralf Kramp ein Interview:

Guten Tag Herr Kramp….
Mit „Totholz“ ist nun Ihr erster Roman sein 2009 erschienen. Gab es einen bestimmten Anlass diesen Roman jetzt zu schreiben?

Kramp: Hinter mir liegt eine lange Phase, in der ich immer nur Kurzkrimis habe schreiben können. (Immerhin etwa 50 Stück.) Da war irgendwie nie die Zeit, durchgängig an einem Roman zu arbeiten. Apropos Roman: Vorletztes Jahr gab es ja da auch den Gemeinschaftsroman „8“, einen Thriller, den ich mit sieben Kollegen im Krimi-Camp geschrieben habe. Und einen Kinderkrimi gab es auch noch … Mensch, wenn ich so drüber nachdenke, war es eigentlich eine ganze Menge, was ich in der Zwischenzeit geschrieben habe. Nur ist mir irgendwie der Roman aus den Händen geglitten. Anfang 2015 habe ich dann endlich Nägel mit Köpfen gemacht und dieses Projekt zu Ende gebracht. Wurde auch Zeit!

Die Polizei spricht ja erst ab drei Mordfällen von einer Serie. Dies ist der zweite Fall für Jo Frings. War dies von Beginn geplant?

Kramp: Zuerst gab es nur den Roman „Stimmen im Wald“. Der Mikrokosmos des kleinen (fiktiven) Eifeldorfs Schlehborn hat mir allerdings schon damals so gut gefallen, dass ich ziemlich früh der Meinung war, dass da noch ein paar weitere Geschichten zu erzählen sind. Im ersten Buch kehrte Jo damals aus dem Ausland ins Dorf zurück. In „Totholz“ muss er sich nun mit den dörflichen Gegebenheiten herumschlagen. Er lebt dort immer noch „undercover“, ihn halten immer noch alle für einen erfolgreichen Geschäftsmann. Vielleicht fliegt ja in einem kommenden Roman der Schwindel endlich auf.

Ihr Protagonist Jo Frings zeigt erneut seine Fähigkeiten in der Taschenspielerkunst. Ist Frings für Sie eher Trickser oder Zauberkünstler?

Kramp: Jo hat gelernt, zu tricksen und zu betrügen, um sich über Wasser zu halten. Es sind kleine Gaunereien, um ein paar Kröten zu verdienen, harmlose Thekentricks, damit er ein Bierchen ausgegeben bekommt. In den beiden Kriminalromanen kann er diese Talente nutzen, um sich erfolgreich durch einen Mordfall zu schnüffeln.

Beherrschen Sie diese Tricks auch?

Kramp: Theoretisch kenne ich jetzt natürlich sehr viele dieser Tricks. Ich habe allerdings weder die Fingerfertigkeit noch die Nerven, so was durchzuziehen. Da würde ich kläglich scheitern. Bei mir würde man jeden Trick an den leuchtend roten Ohren erkennen.

Die Themen Tierschutz und Jagd spielen in „Totholz“ eine wichtige Rolle. Wieviel davon ist Fiktion, wieviel ist Recherche?

Kramp: Es geht um Wald und die Waldbewohner. Die habe ich vor der Haustür. Da sind die einen, die Kiefernzapfen knabbern, und die anderen, die sie erschießen. Ich habe nichts gegen Jagd und Hege, aber ich finde so manche Jagdpächter, die die hiesigen Wälder okkupieren und sich da benehmen wie die Herren der Welt, zum Kotzen. Die lernt man hier in der Eifel zuweilen kennen, das erleichtert die Recherche. Und es geht um einen Gnadenhof. Da gibt es auch ein paar bei uns in der Gegend. Die Menschen, die sich da teilweise bis zur Selbstaufgabe alten und kranken, „nutzlosen“ Tieren widmen, finde ich bemerkenswert.

Wird es eine Fortsetzung mit Jo Frings geben?

Kramp: Ich glaube schon. Jo Frings und sein Dorf Schlehborn mag ich sehr. Aber zuerst möchte ich noch einmal einen Herbie-Feldmann-Krimi schreiben. Der Kerl fehlt mir nämlich. Ohne mich mit der großen Dame Agatha Christie messen zu wollen, schiele ich doch immer auf ihre Arbeitsweise. Auch sie hat mit Hercule Poirot und Miss Marple zwei Protagonisten geschaffen, deren Romanreihen einander immer wieder munter abgewechselt haben. Das gefällt mir gut. So würde ich es auch gerne machen.

Vielen Dank.

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