Die Psychotherapeutin Petra Pallandt lebt und arbeitet seit einigen Jahren in Wuppertal.
Die bergische Metropole macht sie nun zum Schauplatz ihres Krimidebüts „Bittere Rache“, das von Drogen, Vergewaltigung und einem Sprengstoffanschlag handelt.
Die Abgründe des Denkens, Fühlens und Handelns
Ihr Romandebüt „Bittere Rache“ ist in diesen Tagen erschienen. Was hat Sie motiviert, dieses Buch zu verfassen?
Pallandt: Das Schreiben an sich hat mich schon immer fasziniert. Allerdings habe ich es mir lange nicht zugetraut und hatte schlicht durch Berufsausbildung und Familie sehr wenig Zeit. Als ich es dann doch versucht habe, hatte ich aber sofort großen Spaß daran. Zu dem Roman "Bittere Rache" kam es, weil ich ein Buch schreiben wollte, das unterhaltsam ist und -hoffentlich- Spaß beim Lesen bereitet.
Stand für Sie von Anfang an fest, dass Ihr erster Roman dem Genre Krimi zuzuordnen sein würde?
Pallandt: Auf das Genre Krimi war ich zwar nicht festgelegt. Es lag aber nahe, da ich selbst gerne Krimis lese und es mag, wenn die Autorin oder der Autor mich auf falsche Fährten lockt und zum Knobeln anregt. Jetzt hoffe ich, dass es den Lesern mit meinem Krimi ähnlich ergeht.
Wuppertal wurde schon oft als Schauplatz für Krimis in Literatur und Film gewählt. Was reizt Sie daran, die Handlung vor der Kulisse der bergischen Metropole anzusiedeln?
Pallandt: Wuppertal als Ort des Geschehens habe ich zum einen aus praktischen Erwägungen gewählt. Ich wohne hier, und muss daher nicht mühsam mit Hilfe von Google Earth oder durch wiederholte "Dienstfahrten" eine andere Stadt so gut kennenlernen, dass die Handlung dort spielen könnte. Außerdem mag ich die Stadt und finde, dass ein Kriminalroman genauso gut hier wie in jeder anderen Stadt oder Region spielen kann.
Im Hauptberuf sind Sie Psychotherapeutin. Wie viel von Ihrem Fachwissen und aus Ihrem Arbeitsalltag haben Sie in Ihre Geschichte einfließen lassen?
Pallandt: Meine Arbeit als Psychotherapeutin fließt nicht in mein Schreiben mit ein, jedenfalls nicht, was mei-nen Arbeitsalltag angeht. Höchstens befruchtet es mein Schreiben insofern, als ich mich für Menschen interessiere, und dafür, wie sie denken, fühlen und handeln. Vor allem die Abgründe des Denkens, Fühlens und Handelns können einen Krimi natürlich spannend machen.
Wie schaffen Sie es, Ihren therapeutischen Arbeitstag mit der schriftstellerischen Tätigkeit in Einklang zu bringen? Haben Sie spezielle Tricks oder Abläufe, die Ihnen dabei helfen?
Pallandt: Tatsächlich muss ich mir für das Schreiben ungestörte Momente in meinem Alltag suchen. Da bieten sich vor allem die frühen Morgenstunden an den Wochenenden an, wenn meine Familie noch schläft und ich nicht in die Praxis gehe. Die Tatsache, dass ich gar nicht so viel Zeit zum Schreiben habe, führt dazu, dass ich die vorhandene Zeit sehr effektiv nutze. Ich setze mich hin und lege sofort los, schließlich weiß ich ja nicht, wie lange ich ungestört bleibe.