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„EIN ÜBERRASCHEND ANDERER KRIMI“

Media-Mania.de vom 28.3.2012 zu F.G. KLIMMEK – Asche und Staub



"Für Amateurdetektiv Schmidt ist es kein allzu großer Auftrag, doch er bringt ein wenig Abwechslung in sein Leben. Der bekannte Antiquitätenhändler Meneer Meteren bittet ihn um einen kleinen Gefallen. Auch wenn die erste Kontaktaufnahme durch ein Foto stattfand, auf dem Schmidt und eine Leiche zu sehen sind, geht es Meteren nicht darum, den Detektiv zu erpressen. Stattdessen wünscht er, dass man eine Ikone, die bald in Recklinghausen ausgestellt werden soll, für ihn erwirbt. Wenn er nämlich als bekannter Käufer das Objekt erwerben würde, würde auch die Konkurrenz davon Wind bekommen. So allerdings, wenn er jemand Unbekanntes beauftragt, ist es sicher, dass seine Mitbewerber erst davon Kenntnis erhalten, wenn die Sammlung komplett und das Geschäft erledigt ist.

Klingt eigentlich alles ganz einfach, doch das ist es leider meistens nicht. Schmidt bekommt gar keine Möglichkeit, die Ikone zu kaufen, denn sie wird gestohlen. Stattdessen macht er jedoch die Bekanntschaft eines interessanten Russen, der sich ebenfalls für die Ikone interessiert und der außer schwerer Literatur auch eine geladene Waffe in seiner Aktentasche transportiert. Es vergehen einige Wochen, ehe der Russe Schmidt kontaktiert, doch ein echtes Treffen findet nicht statt, da Ilya Scholochow ermordet wird, ehe Schmidt eintrifft. Zu dumm, denn es sieht für ihn so aus als würde mithilfe der Ikone radioaktives Material eingeschmuggelt werden, aber hier irrt der Privatschnüffler. Das, was die Ikone wirklich enthält, ist viel wertvoller und einzigartiger und es gibt mehr als genug Personen, die dafür morden würden.

"Asche und Staub" ist kein typischer Kriminalroman, sodass man sich erst langsam einlesen muss. Verfolgungsjagden, packende Szenen, all dies findet recht verteilt statt, denn echte Verbrechen folgen selten den Drehbuchvorstellungen eines Hollywood-Regisseurs. Auch ist Schmidt kein besonders sympathischer Charakter. Er lässt sich treiben, lässt die Dinge auf sich zukommen und seine Vorliebe für Hochprozentiges ist mehr als ungesund. Dennoch, wenn der Leser sich auf den Schreibstil von F. G. Klimmek einlässt, erwartet ihn eine unterhaltsame und fesselnde Geschichte, die erst im Lauf der Zeit all ihre Feinheiten enthüllen mag. Genauso wie die Hauptperson stolpert auch der Leser von Hinweis zu Hinweis und versucht gespannt, einzelne Puzzleteile zu einem großen Bild zusammenzufügen. Und zum Schluss hin entwickelt sich aus all den zusammenlaufenden Erzählfäden noch eine packende Jagd, in der Schmidt um sein Leben fürchten muss, ehe er endlich auf des Rätsels Lösung stößt.

Es ist ein guter, durchdachter und niveauvoller Kriminalroman für alle Leser, die den deutschen Krimi mögen und sich gerne von einer packenden und realistischen Geschichte mitreißen lassen. Wie in einem flachen Bachbett plätschert der Erzählstrom erst träge vor sich hin, nimmt immer mehr Fahrt auf und wird zu einem reißenden Fluss, der den Leser bis zum Ende begeistert mit sich trägt.

Ein überraschend anderer Krimi, der zu begeistern versteht."

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