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Sarajevo 1914 – Schüsse, die die Welt veränderten

WOLFGANG SCHÜLER veröffentlicht mit „Sherlock Holmes und die Schwarze Hand“ im Frühjahr 2014 seinen vierten historischen Roman um den englischen Meisterdetektiv. 100 Jahre nach Beginn des ersten Weltkriegs schickt der Autor Sherlock Holmes und seinen Assistenten Dr. Watson nach Serbien. Im Auftrag des britischen Geheimdienstes sollen die beiden Freunde die Verschwörungen der geheimen Organisation „Schwarze Hand“ stoppen. Ein Unterfangen, das zum Scheitern verurteilt ist. Wolfgang Schüler, der neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit als Rechtsanwalt und Journalist arbeitet, hat sich für seinen Roman intensiv mit den damaligen Geschehnissen auf dem Balkan, dem Attentat von Sarajevo und den Hintergründen beschäftig. Der KBV-Verlag hat beim Autor nachgefragt.

Guten Tag Herr Schüler. Nach Leipzig, Berlin und Dresden geht die Reise von Sherlock Holmes und Dr. Watson nun Richtung Balkanhalbinsel. Wie ist die Idee entstanden, die beiden Briten in die politischen Ereignisse von 1914 zu verwickeln?

Schüler: Die Bücher sind zwar in sich abgeschlossen, dennoch chronologisch aufgebaut. Die erste Geschichte beginnt 1910 in Leipzig, darauf folgt die Reise nach Berlin und 1913 der Aufenthalt in Dresden. Nach drei Städtebüchern bot sich für das Jahr 1914 das Attentat von Sarajevo als ein besonders spannendes Thema an.

Die Handlung in „Sherlock Holmes und die Schwarze Hand“ ist ein Zusammenspiel von fiktiven und realen Personen. Sie beschreiben beispielsweise auch die Entwicklung des Bauernjungen Gavrilo Princip, der später die tödlichen Schüsse auf Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie abfeuerte. Wie zuverlässig sind die historischen Angaben?

Schüler: Ich hatte anfangs nur ein eher oberflächliches Wissen über die damaligen Ereignisse. Bei meinen umfangreichen Recherchen in zahlreichen literarischen Nachschlagewerken bin ich auf extreme Abweichungen bei den Darstellungen des Attentats gestoßen. Selbst die Schreibweisen der Namen sind oftmals unterschiedlich. Das hat mich sehr verwundert, da es sich um ein ganz bedeutendes Ereignis handelt, das gerade mal vor 100 Jahren stattgefunden hat. Letztlich habe ich mich für das Buch dann für eine Version entschieden.

Gavrilo Princip wird von Ihnen als intelligenter Schüler beschrieben. Dem Bauernsohn aus einfachen Verhältnissen stehen durch eine Schulausbildung ganz andere Türen offen, er wählt aber den Weg des Attentäters. Ist er Terrorist oder Freiheitskämpfer?

Schüler: Aufgrund seiner Tat ist Gavrilo Princip ganz klar Terrorist. Wenn man sich die Geschichte der Balkanstaaten ansieht, ist er auch ein Freiheitskämpfer, der für den Weg aus der Unterdrückung missbraucht wird. Durch die Absage eines Stipendiums, das ihm eigentlich zusteht, wird er leicht manipulierbar und für die radikale Richtung empfänglich. Als das Attentat eigentlich schon missglückt scheint, fühlt er sich als Versager. In dieser Ausnahmesituation ergibt sich für Gavrilo Princip die Gelegenheit, das Vorhaben doch zu beenden.

Sherlock Holmes setzen die Erkenntnisse, die er in dem ihm fremden Land gewinnt, immer mehr zu. Dr. Watson sorgt sich um die Gesundheit seines Freundes. Haben Sie zwischenzeitlich überlegt, dass die beiden das Attentat verhindern könnten?

Schüler: Sherlock Holmes ist bereits um die 60 Jahre alt. Zur damaligen Zeit hatten die Menschen in diesem Alter aufgrund verschiedener Umstände eine ganz andere Konstitution. Außerdem merkt Holmes von Anfang an, dass er und sein Freund lediglich als Lockvögel ins Rennen geschickt werden. Seine Machtlosigkeit macht ihm immer mehr zu schaffen. Erst als er die Hintergründe entschlüsseln kann, läuft er wieder zu Höchstformen auf. Das Attentat selbst war am Ende eine Verquickung unglücklicher Umstände. Selbst wenn Sherlock Holmes es hätte vereiteln können, den ersten Weltkrieg hätte er damit nicht verhindern können. In der nächsten Geschichte wird Sherlock Holmes seinen Fall aber wieder wie gewohnt lösen können.

WOLFGANG SCHÜLER liest aus SHERLOCK HOLMES UND DIE SCHWARZE HAND im Rahmen der Leipziger Buchmesse am Samstag, 15.03.2014, um 13.00 Uhr im Literaturcafé, Halle 4, Stand B600.

WOLFGANG SCHÜLER
Sherlock Holmes und die Schwarze Hand
Taschenbuch – 240 Seiten
ISBN  978-3-95441-159-7
9,50 €
März 2014

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